Hannover Marktkirche

Gewissensfreiheit und Gewissenskonflikte im Gesundheitswesen

Aktuelle Herausforderungen

27. September 2023

Das Gewissen spielt für das Selbstverständnis von Ärztinnen und Ärzten, Hebammen und Pflegenden traditionell eine zentrale Rolle. Gerade in den ethisch umstrittenen Grenzbereichen der Medizin erscheint die Freiheit, dem eigenen Gewissen zu folgen oder zumindest nicht gegen das eigene Gewissen handeln zu müssen, als hohes Gut. Sie ist daher nicht nur durch Art. 4 GG, sondern auch durch eine Reihe speziellerer Vorschriften bzw. Gerichtsurteile zur Freiwilligkeit der Mitwirkung an Maßnahmen wie Schwangerschaftsabbrüchen, künstlicher Befruchtung oder assistiertem Suizid geschützt.

Die Berufung auf das eigene Gewissen als subjektiv unhintergehbare moralische Instanz kann jedoch auch zu Konflikten führen, wenn sie dem Patienteninteresse entgegensteht oder in der ethischen Auseinandersetzung als „Diskursstopper“ wirkt. Welche Autorität kommt dem Gewissen des Einzelnen im Verhältnis zu berufsethischen und -rechtlichen Standards zu? Wo findet die individuelle Gewissensfreiheit ihre Grenzen? Wie kann die Arbeit im Gesundheitswesen so gestaltet werden, dass drohende Gewissenskonflikte der Beschäftigten möglichst schon im Vorfeld vermieden werden?

Die Tagung will nach aktuellen Herausforderungen für den Schutz der Gewissensfreiheit, aber auch nach einem möglichen Ausgleich zwischen Gewissensfreiheit und Patienteninteresse fragen. Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, Hebammen, Pflegende, in der Seelsorge Tätige, Personalverantwortliche in Krankenhäusern und Pflegeheimen sowie Interessierte aus Rechtswissenschaft, Theologie, Philosophie, Medizinethik und anderen relevanten Bereichen sind herzlich dazu eingeladen!

Kooperationspartner:
Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST)

Anerkennung als Fortbildung:
Fortbildungspunkte für Ärzt:innen sind bei der Ärztekammer Niedersachsen beantragt.

Teilnahmegebühr:
80,00 € inkl. Verpflegung

Tagungsleitung im ZfG

Ruth Denkhaus
Ruth Denkhaus Mag. Theol.

Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG)