Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung und Begleitung
28. Oktober 2025
Seit 2016 steigt die Zahl der dokumentierten Hauptdiagnosen zu Female Genital Mutilation/Cutting (FGM_C) – Weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung – er heblich. Laut dem UNICEF-Bericht aus dem Jahr 2024 sind über 230 Millionen Mädchen und Frauen von FGM_C betroffen. Nachden globalen Einschätzungen ist die Zahl der Betroffenen seit 2016 um 15 Prozent gestiegen. Trotz rechtlicher Restriktionen und dem Einsatz von Aktivist:innen in zahlreichen Ländern (auch in Europa) wird FGM_C weiterhin durchgeführt.
Wenn von FGM_C betroffene Frauen medizinische Versorgung in Krankenhäusern benötigen, steht das Personal vor besonderen Herausforderungen, um neben den Behandlungsfragen auch den kommunikativen Ansprüchen gerecht zu werden. Grundlage dafür ist, ein Verständnis für die Perspektive der Patient:innen zu gewinnen. Welcher Zugang ist zu empfehlen, sodass Patient:innen in Zusammenarbeit mit Ärzt:innen eine informierte und autonome Entscheidung zu Behandlungsverläufen treffen können? Welche notwendigen Ressourcen sowie Handlungsoptionen und Initiativen sind in der klinischen Praxis und externen (aktivistischen) Netzwerken vorhanden? Wie werden angesichts dessen bestehende soziokulturelle und ethische Wissenslücken kommuniziert und berücksichtigt?
Diese und weitere Fragen in Verbindung mit Erkenntnissen aus Forschung und Erfahrungen sind Gegenstand der Vorträge und einer Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen. Das Ziel ist, vielfältige Perspektiven von Patient:innen, Krankenhauspersonal und weiteren Expert:innen zusammenzubringen, um einen lösungsorientierten Austausch anzuregen.
Die Tagung findet im Rahmen des Forschungsprojektes STRONG (Stärkung von Krankenhauspersonal in der Versorgung von Migrantinnen statt. Eine Berliner Fallstudie zu Genitalverstümmelung/-beschneidung). Das Projekt wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss/ Innovationsausschuss gefördert.
Die Veranstaltung richtet sich an alle im Gesundheitswesen Tätigen, Aktivist:innen, weitere Expert:innen und alle am Thema Interessierten.
Tagungsgebühr
Präsenzveranstaltung: 95 (inkl. Verpflegung)
Ort:
Hanns-Lilje-Haus Knochenhauerstr. 33, 30159 Hannover
Anerkennung als Fortbildung:
Fortbildungspunkte für Ärztinnen und Ärzte sind bei der Ärztekammer Niedersachsen beantragt.
Mitwirkung:
Uniklinik RWTH Aachen / Projekt STRONG
