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Liebe Leser*innen, liebe Kolleg*innen, liebe Ethik-Interessierte,
es ist Advent – jedes Jahr wieder eine besondere Zeit. Angesichts von Kriegen und globalen Krisen stellen sich grundlegende Fragen wie die, welchen Beitrag gesundheitsethisches Nachdenken in größeren Zusammenhängen leisten kann. Kann Ethik im Kleinen neue Formen des Miteinanders befördern und so zu einer Verbesserung im Ganzen beitragen? Kann durch das Schaffen von Räumen für Auseinandersetzung Debattenkultur verbessert werden? Und an welchen Stellen muss methodisch überlegt werden, wann das Potenzial rationaler Reflexion erreicht ist und andere Formen des Zuhörens und Sprechens zielführender sind?
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Vieles ist in diesem Jahr gelungen, vieles kann und soll weiterentwickelt werden. Wir danken allen, die als Kooperationspartner:innen, in Veranstaltungen und Diskussionen dazu beigetragen und unsere Arbeit durch ihre Beiträge bereichert haben.
Wir wünschen Ihnen und allen, mit denen Sie verbunden sind, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein glückliches neues Jahr!
Es grüßt Sie im Namen des Zentrums für Gesundheitsethik
Ihre Julia Inthorn
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Das Team des Zentrums für Gesundheitsethik wünscht Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und
ein gutes neues Jahr!
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Aktuelles
Intensive Auseinandersetzung zur Frage der Neuregelung des §218
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Aus unserer Forschung I
Partizipative Entscheidungsfindung in der Onkologie
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Die Diagnose Krebs ist ein einschneidendes Erlebnis, das zu Ohnmachtsgefühlen führen kann. Umso wichtiger ist es, Betroffenen das Gefühl von Kontrolle während der Therapie zu vermitteln. Die gemeinsame Entscheidungsfindung, im Englischen als „Shared Decision Making“ bekannt, ist gerade in der Onkologie, bei der sich die Auswahl aus einer Vielzahl an Therapieoptionen mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen ergibt, von immenser Bedeutung. Durch die Partizipation kann die Behandlung transparenter gestaltet werden, was wiederum das Vertrauen in die Therapie stärkt. „Shared Decision Making“ wird mit weniger Therapieabbrüchen, effizienterem Einsatz an Ressourcen, besserer Lebensqualität und Patient:innenzufriedenheit in Verbindung gebracht.
Um eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis zu gewährleisten, müssen allerdings auf unterschiedlichen Ebenen Maßnahmen ergriffen werden. Es gilt Rahmenbedingung zu schaffen, damit „Shared Decision Making“ im klinischen Alltag stattfinden kann, wobei mangelnde Zeit vermutlich der bedeutsamste Faktor ist. Zudem müssen Ärzt:innen ihre krankheitsorientierte Perspektive um die der Patient:innen erweitern, und Patient:innen sollten in ihrer neuen Rolle als mitverantwortlich Entscheidende Unterstützung erfahren.
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Aus unserer Forschung II
Gefühle von Altern und nachlassender Gesundheit
Zahlreiche Zentren und Forschungsgruppen für Aging Studies erforschen aktuell, wie Altern ein multidirektionales Fürsorgehandeln in migrantischen Gesellschaften auslöst. Der Blick richtet sich dabei u.a. auf bestehende translokale und transnationale Netzwerke, deren Unterstützungsfunktion und Veränderung.
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Altern, Armut und nachlassende Gesundheit werden als emotionale Erfahrungsprozesse verstanden. Angst, Unsicherheit und oft Scham erscheinen dabei als prägende Emotionen, die zu einem Gefühl von Einsamkeit im Alter beitragen können.
In der Medizin und in den Geisteswissenschaften wird Einsamkeit als ein subjektiver Zustand der Unzufriedenheit mit den bestehenden sozialen Kontakten definiert, der die Gesundheit wesentlich beeinflusst. Das Gefühl der Einsamkeit und das der sozialen Isolation werden dabei als zwei unterschiedliche, aber miteinander verknüpfte emotionale und soziale Phänomene verstanden.
In Großbritannien ist im Jahr 2019 ein Ministerium für Einsamkeit eingerichtet worden. Im Berliner Bezirk Reinickendorf wurde im Herbst 2023 die Stelle für eine:n Einsamkeitsbeauftragte:n diskutiert. Dass die Gefühle von Alter(n) und Einsamkeit immer mehr beachtet werden, scheint ein hoffnungsvolles Zeichen für eine Transformationsmöglichkeit der individualisierten Gesellschaft.
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Ethik praktisch
Zweiter #wärmewinter in ganz Deutschland
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Gesundheit und Gesundheitsfürsorge betreffen nicht nur Fragen, die von medizinischem Personal in Krankenhäusern adressiert werden. Die kalten Wintertemperaturen und die hohen Energiepreise treffen den Einzelnen und Familien in ganz Deutschland unmittelbar. Ein sicherer Aufenthaltsort und Nahrung sind grundlegende menschliche Bedürfnisse. Mit der #wärmewinter Aktion stärken die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und Diakonie die Gemeinschaft und sorgen dafür, dass die Grundbedürfnisse aller Menschen in den Gemeinden erfüllt werden.
Im zweiten Jahr in Folge ermutigt sie die Kirchengemeinden in ganz Deutschland, diesen Ansatz direkt für Bedürftige zu übernehmen. Jede Gemeinde kann individuelle Unterstützung anbieten, die an die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung angepasst ist. Dazu zählen warme Mahlzeiten, eine gemütliche Unterkunft, Gottesdienste trotz Kälte, Energiekosten-Checken, soziale Kontakte und vieles mehr.
EKD und Diakonie verfolgen mit der Aktion #wärmewinter 2.0 einen ganzheitlichen Ansatz, der die zahlreichen wichtigen Aspekte einer gesunden Lebensweise, einschließlich der sozialen und spirituellen Dimension, berücksichtigt.
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Zum Weiterdenken
Klimawandel und Gesundheit
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die menschliche Gesundheit? Wie muss das Gesundheitswesen umgestaltet werden, um diesen Auswirkungen zu begegnen? Und welche Maßnahmen sind notwendig, damit das Gesundheitswesen selbst klimaneutral wird?
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Mittlerweile befassen sich zahlreiche Akteur*innen und Initiativen mit diesen Fragen. Einen guten Überblick bietet der Internetauftritt der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert auf der Themenseite Klima – Mensch – Gesundheit über Möglichkeiten zur Prävention klimabedingter Gesundheitsschäden
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Zentrum für Gesundheitsethik
an der Ev. Akademie Loccum
Knochenhauer Str. 33 30159
Hannover T: 0511 1241-496
E-Mail: zfg@evlka.de
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