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Newsletter Nr. 01 / 2025

20230920 Bild Marktkirche Hannover Ausschnitt 1

Liebe Leser*innen, liebe Kolleg*innen, liebe Ethik-Interessierte,

mit diesem Newsletter verabschiede ich mich von Ihnen. Meine Zeit am Zentrum für Gesundheitsethik geht zu Ende. Ich bin froh und dankbar für die Jahre und das, was wir als Team in dieser Zeit erreicht haben.

Aufmerksamen Leser*innen wird nicht entgangen sein, dass die Stelle der Direktorin von Seiten der Landeskirche bislang noch nicht wieder ausgeschrieben wurde. Ich wünsche dem ZfG, dass es trotz Vakanz weiter mit hoher Sichtbarkeit und anhaltender Expertise an dieser wichtigen Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft erfolgreich sein kann und ist.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen, die in Diskussionen, Kooperationen, bei Veranstaltungen und in Projekten an meiner und unserer Arbeit beteiligt waren und Argumente, Fragestellungen und Diskussionsstränge aufgegriffen haben. Danke für Ihren Beitrag dazu, ethisches Forschen und Nachdenken vielfältig und lebendig zu machen und dadurch gemeinsam Ethik in der Gesundheitsversorgung zu befördern. Ich freue mich, wenn wir dieses Bemühen in neuen Konstellationen fortsetzen.

Es grüßt Sie im Namen des Zentrums für Gesundheitsethik

Ihre Julia Inthorn

Aktuelles

ZfG jetzt auch auf Instagram

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Das Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) hat einen eigenen Instagram-Auftritt gestartet. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, auch über diese Plattform mit uns in Kontakt zu bleiben.

Auf Instagram teilen wir regelmäßig Informationen und Hinweise zu Forschungsprojekten, Veranstaltungen und Kursen. Außerdem teilen wir wichtige Mitteilungen aus dem ZfG-Team und der Leitung. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen auf dieser Plattform in Interaktion zu sein.

Link Instagram

Das ethische Stichwort

Respekt der Autonomie und Sprache

20250327 Bild von Herrn Restrepo für Newsletter 01-2025 Das ethische Stichwort

Der Respekt der Patientenautonomie hat sowohl im Recht als auch in der Medizinethik eine zentrale Bedeutung. Was aber, wenn für Patient*innen auf Grund von Sprachbarrieren der Zugang zu Information blockiert ist, wenn Aufklärung über Diagnose oder Therapieoptionen daran scheitert, dass von ärztlicher und Patient*innen-Seite nicht dieselbe Sprache gesprochen wird oder Sprachkenntnisse zu gering sind?

Zur sachgerechten Aufklärung gehört, wo nötig, für eine geeignete Übersetzung zu sorgen, um den Respekt der Patientenautonomie zu sichern. Erst dadurch wird eine Gleichbehandlung von Patient*innen gewährleistet, wenn Sprachbarrieren bestehen. Dolmetschen ist damit auch eine Frage von Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung.

Nicht immer sind professionelle Übersetzer*innen vor Ort oder per Video-Chat greifbar. Daher sind ethische Überlegungen wichtig, wie in Situationen ohne professionelle Übersetzung verfahren werden kann, um Schaden abzuwenden und Autonomie zu sichern. Zu den verfügbaren Möglichkeiten gehören inzwischen auch KI-gestützte Übersetzungslösungen. Auch hier sind die Potenziale zu prüfen und Mindeststandards zu etablieren. Die Diakonie Deutschland hat sich zum Thema Sprachmittlung mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO) auf den Weg gemacht und ist interessiert an einem Austausch über praktische Erfahrungen und deren ethische Reflexion.

Ethik Praktisch

​​​​​​​Ambulantisierung der Gesundheitsversorgung und Ethikberatung

20250325 Newsletter Ethik - ambulant H. Liakos

Aktuell findet man Strukturen der Ethikberatung vor allem in stationären Einrichtungen, insbesondere in Krankenhäusern. Hier haben sich sogenannte klinische Ethikkomitees gut etabliert. Außerklinische Ethikkomitees oder Strukturen befinden sich an vielen Orten hingegen erst im Aufbau. Durch die in Gang gesetzte Reform der Gesundheitsversorgung und vor allem die Verschiebung von stationären hin zu ambulanten Versorgungsformen wird sich voraussichtlich auch eine Veränderung des ethischen Beratungs- und Begleitungsbedarfs ergeben. Der Beratungsbedarf in außerklinischen Kontexten wird vermutlich deutlich steigen. Ethikberatung ist aufgerufen, hier Organisationsformen anzupassen, zu erweitern und neue Strukturen zu entwickeln, um ein qualifiziertes Beratungsangebot für alle zu ermöglichen. An den Übergängen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung und in den ambulanten Settings selbst müssen hierzu an die jeweiligen Bedarfe und Umgebungen angepasste Strukturen entwickelt werden. Neben organisatorisch zu klärenden Fragen wie Erreichbarkeit, Finanzierung und Datenschutz, die geklärt sein müssen, müssen Ethikberater*innen auch erweiterte Kompetenzen haben, um in ethischen Fallberatungen auf die Besonderheiten der ethischen Fragestellungen in ambulanten Settings qualifiziert reagieren zu können.

Hintergrund

Patientensicherheit und Ethik

20250318 medical-banner-with-stethoscope Adrian Zuschnitt
Bild: de.freepik.com/

Patientensicherheit ist aktuell in Deutschland und auch in der europäischen Gesundheitspolitik ein wichtiges Thema. Patientensicherheit bezieht sich auf die Vermeidung von Fehlern, Schäden oder unerwünschten Ereignissen bei der Behandlung von Patienten im Gesundheitswesen. Ziel ist es, die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten und Risiken, die während der medizinischen Versorgung auftreten könnten, zu minimieren. Im Bereich der Gesundheitsversorgung sind die Themen Patientensicherheit und die Ethik miteinander verbunden. Beide spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Obwohl sie in ihrer Natur unterschiedlich sind, teilen sie das gemeinsame Ziel, die Patienten*innen zu schützen und sicherzustellen, dass sie eine würdevolle, effektive und sichere Versorgung erhalten.

Die Integration dieser beiden Konzepte bildet die Grundlage für ein Gesundheitssystem, in dem Versorgung nicht nur kompetent ist, sondern auch den verantwortungsvollen und würdevollen Umgang stärkt. Dafür müssen Gesundheitsfachkräfte Verantwortung übernehmen und eine Kultur schaffen, die Fehler nicht nur vermeidet, sondern auch als Lernquelle nutzt, um die Versorgung kontinuierlich zu verbessern.  Die ethischen Prinzipien Wohltun, Nicht-Schaden, Gerechtigkeit und Respekt vor der Autonomie helfen, das Wohl des Patienten zu sichern und eine qualitativ hochwertige, sichere Versorgung zu gewährleisten.

Zum Weiterdenken

KI in der Medizin

20250324 Newsletter KI Bild Newsletter (002) Fr. Inthorn

Die Bundesärztekammer hat eine Stellungnahme mit dem Titel „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ veröffentlicht. Darin wird unter anderem gefordert: „Empathische Kommunikation und eine vertrauensvolle Patient-Arzt-Beziehung haben einen wesentlichen Anteil am Behandlungserfolg und dürfen durch den Einsatz von KI nicht in den Hintergrund geraten.“ In dem Papier werden außerdem Voraussetzungen für den sinnvollen Einbezug von KI in die Patientenversorgung formuliert.

Kurse und Tagungen

Ein Anmeldeformular für unsere Kurse und Tagungen finden Sie auf unserer Website

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Zentrum für Gesundheitsethik
an der Ev. Akademie Loccum

Knochenhauer Str. 33 30159
Hannover T: 0511 1241-496
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